Eine Schwangerschaft ist für die meisten Frauen eines der einschneidendsten Ereignisse in deren Leben. Für manche bedeutet sie den freudigen Beginn eines ganz neuen Lebensabschnittes , wieder andere stellt sie vor emotionale und vielleicht auch existentielle Ängste.
Der erste Besuch beim Frauenarzt nach einem positiven Schwangerschaftstest wird daher immer von einer besonderen Mixtur aus Emotionen begleitet.
Wenn dann jedoch festgestellt wird, dass es sich um eine gestörte Frühschwangerschaft handelt oder aber die werdende Mutter eventuell gar nicht schwanger sein möchte- dann beginnt für viele Betroffene eine Spirale aus Angst, Scham und Ungewissheit.
Jetzt ist es unsere Aufgabe Ihnen zu vermitteln: Die Selbstbestimmung der Frau über ihren Körper und ihre Gesundheit hat immer oberste Priorität! Sie sind nicht allein. Wir gehen jedweden Weg mit Ihnen gemeinsam.
Aborte sind ein häufiges Ereignisse
Vor allem in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft verlieren viele Frauen ihr ungeborenes Baby. Früher wussten die meisten da noch gar nicht, dass sie schwanger waren - heute schon. Schätzungsweise bis zu 30 % aller Schwangerschaften enden in einem solchen Frühabort- so nennt man eine Fehlgeburt vor der 12. Schwangerschaftswoche. Viele erleben dies als großen Verlust, haben sie sich doch vielleicht schon Pläne für die gemeinsame Zukunft ausgemalt und eine emotionale Verbindung zu dem ungeborenen Leben aufgebaut.
Für ein frühes Ende der Schwangerschaft gibt es viele mögliche Gründe: Am häufigsten sind genetische Störungen, fehlerhafte Zellteilungen, die eine Weiterentwicklung des Embryos nicht ermöglichen. Auch eine unentdeckte Gerinnungsstörung, Immunreaktionen oder Infektionen welche die Plazenta schädigen oder abstoßen, können Ursachen sein. Nur in sehr seltenen Fällen stecken ernsthafte Erkrankungen bei der Frau dahinter.
Wenn die Freude ausbleibt
Doch was ist wenn der Test positiv ist und die erwartete Freude sich nicht einstellt, sondern vielmehr überschattet wird von negativen Gedanken?
Egal ob die Lebenssituation gerade nicht passt, finanzielle Ängste herrschen oder sie unter widrigen Umständen eingetreten ist- eine ungewollte Schwangerschaft belastet die betreffenden Frauen oft sehr. Groß ist die Scham und die Angst vor Verurteilung und Shaming. Umso wichtiger ist es sich einem Frauenarzt/ einer Frauenärztin anzuvertrauen, welche/r Sie nun fachlich wie auch emotional begleitet.
Bis noch vor kurzem war es uns Frauenärzten gesetzlich untersagt für Schwangerschaftsabbrüche zu „werben“ bzw. offen zu informieren. Dieser §219a wurde im Sommer 2022 vom deutschen Bundestag gestrichen, sodass wir Frauenärzte nun auch öffentlich in sachlichem Kontext darüber informieren dürfen.
Wie erfolgt der Eingriff?
Egal ob ungewollte Schwangerschaft oder frühe Fehlgeburt- die Therapiemöglichkeiten ähneln sich sehr. Es gibt für beide Fälle stets die Möglichkeit einer operativen Ausräumung der Gebärmutterhöhle. Hierzu bekommen Sie von Ihrem Frauenarzt eine Überweisung in eine Klinik oder zu einem niedergelassenen Operateur Ihrer Wahl, wo schließlich unter einer kleinen Vollnarkose mittels Kürettage sämtliches Schwangerschaftsgewebe aus der Gebärmutter entfernt wird.
Alternativ dazu gibt es jedoch auch die Möglichkeit den Abgang des Gewebes mittels Medikamenten einzuleiten und so den Abort oder die Abtreibung zu Hause in vertrautem Umfeld mit einer Vertrauensperson an Ihrer Seite stattfinden zu lassen.
Sie haben Fragen oder wünschen eine gynäkologische Beratung in Erfurt? Kontaktieren Sie uns. Das Team der Gynäkologie und Geburtshilfe wird Ihr Anliegen stets mitfühlend und mit der gebotenen Diskretion behandeln.